Teilnachlass Joseph Joachim | Projektbericht

Provenienz des Teilnachlasses Joachim

Der österreichisch-ungarische Komponist Hans Rahner (1905–2008), den es nach dem Zweiten Weltkrieg nach Hamburg verschlagen hatte, erhielt einen Teil des Nachlasses von Joseph Joachim von einem seiner Söhne. Dieser Teilnachlass kam in den Besitz von Kurt Hofmann und ging so in die Bestände des Brahms-Instituts ein. Ein weiterer Teil gelangte 1991 durch die Vermittlung von Renate Wirth (1920–2011), Enkelin von Julius Stockhausen und Emanuel Wirth, dem langjährigen Quartettpartner Joachims, in den Besitz des Brahms-Instituts. Kurt Hofmann konnte dieses Konvolut 1991 von Nina Joachim, der jüngsten Tochter der letztgeborenen Joachim-Tochter Elisabeth, erwerben.

Weitere Teilnachlässe und Briefkonvolute von Joseph Joachim befinden sich unter anderem in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und im Archiv der Universität der Künste Berlin. Auch im Geheimen Staatsarchiv – Preußischer Kulturbesitz und im Staatlichen Institut für Musikforschung – Preußischer Kulturbesitz in Berlin befinden sich Teile des Nachlasses von Joachim. Die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek und die British Library in London verwahren ebenfalls Segmente dieses Nachlasses. Zahlreiche Splitter befinden sich zudem in Privatbesitz. Diese Materialien bieten der Forschung in ihrer Zusammenschau mit zahlreichen anderen wertvollen Quellen aus der Sammlung des Brahms-Instituts das faszinierende Bild einer herausragenden Künstlerpersönlichkeit des 19. Jahrhunderts. Mit den vielfältigen Materialien ermöglicht der Teilnachlass neben Einblicken in das persönliche Leben von Joachim einen differenzierten Blick auf das Konzertwesen im deutschsprachigen Raum und England sowie auf die Interpretationsgeschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

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