Themen-Abend
»Was uns der Tod bedeutet«Sonntag, 24.11.2019 | 17:00 Uhr
Reflexion, Musik & Gespräche
Wir Menschen wissen nicht, was der Tod ist und was im Tod sein wird. Aber wir wissen, dass wir alle nicht darum herumkommen zu sterben. Die Sterblichkeit als solche ist keine Option, die wir wählen oder vermeiden können. Sie gehört zu unserem Leben, wie die Geburt zum Leben gehört. Wie die Geburt gibt auch der Tod dem Leben eine Bedeutung.
Diese Bedeutung ist aber – viel zu einfach gesagt – vieldeutig. Es gibt unendlich viele Bedeutungen des Todes; die Philosophie und die Kunst, die Kulturen ringen immer neu um sie. Oft wurde der Tod verdrängt (»getötet« – Clive Seale), aber heute besteht ein reges Interesse für den Tod. Dieses reicht von der Palliativmedizin über die Sterbehilfedebatte, bis zur Musik, Literatur und Poesie.
Eine Veranstaltung des ZKFL in Kooperation mit dem Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck.
Programm:
Musik I: Trauermarsch aus Ludwig van Beethovens Klaviersonate Nr. 12 op. 26
Grußwort: Prof. Rico Gubler, Präsident der Musikhochschule Lübeck
Einführung: Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter, ZKFL
Referat: »›Mein Seelenvogel fliegt mir voraus‹ – Bildnerische Werke von Menschen in Todesnähe«: Lucia Stäubli, Kunsttherapeutin Basel
Musik II: Der Tod und das Mädchen von Franz Schubert
Referat: »Auch Tote haben Menschenrechte. Um Gottes Willen«: Dr. theol. Luise Metzler, Theologin Bielefeld
Referat: »›Wünsche an den Tod‹ – PalliativpatientInnen im Gespräch«: Prof. Christoph Rehmann-Sutter
Musik III: Intermezzo op. 118 Nr. 6 von Johannes Brahms
Ausklang im Wintergarten bei einem Glas Wein
Mitwirkende:
Prof. Rico Gubler, Präsident der Musikhochschule Lübeck
Dr. theol. Luise Metzler, Theologin Bielefeld
Lucia Stäubli, Kunsttherapeutin Basel
Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter, Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck
Musikalische Beiträge:
Changhyun Yun Bass
Lucas Huber Sierra Klavier
Weitere Informationen:
Dr. theol. Luise Metzler, Bielefeld. Evangelische Theologin und Lehrerin. Promotion 2015 im Fach Altes Testament mit Das Recht Gestorbener. Rizpa als Toralehrerin für David. 2015 Preisträgerin des 13. Marga-Bührig-Förderpreises. Diverse Vortrags- und Lehrtätigkeit sowie Mitarbeit in nationalen und internationalen theologischen Gremien.
Lucia Stäubli ist seit 2000 Kunsttherapeutin am St.
Claraspital in Basel, vorher wirkte sie als freischaffende Künstlerin. Seit
fünf Jahren arbeitet sie im Vorstand der schweizerischen Gesellschaft für
Psychoonkologie mit. Sie ist 1960 in Magden/Schweiz geboren und studierte
zuerst Freie Kunst im Fachbereich Video in Bern und später schloss sie an der
Akademie der Künste in München das Aufbaustudium Bildnerisches Gestalten und
Therapie ab. In Chur lernte sie Logotherapie, Existenzanalyse und
Wertimagination nach Böschemeyer, sowie Hypnose. Ausstellungen und Publikationen
zum Thema Wahrnehmungsprozesse und Kunsttherapie, Video als Medium der
Prozessdokumentation, Förderung von Selbstwirksamkeit durch kreative Angebote
für Cancer Survivors. Ihr Interesse gilt der Verwirklichung der
Sinnmöglichkeiten trotz existenzieller Bedrohung und Leid.
Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter ist seit 2009 Professor für Theorie und Ethik der Biowissenschaften an der Universität zu Lübeck, vorher war er acht Jahre Präsident der Schweizer Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin und leitete an der Universität Basel die Arbeitsstelle für Ethik in den Biowissenschaften. Publikationen vor allem zu Fragen der biomedizinischen Ethik, speziell zu ethischen Fragen der Genetik und Reproduktionsmedizin, zu Entscheidungen am Lebensende und zu Philosophie der Biologie.