Musik im Museum
Beethoven und BrahmsSamstag, 30.11.2019 | 15:00 Uhr
Wir weisen auf eine Programmänderung hin:
Statt des ursprünglich geplanten Schubert-Brahms-Programms stellt der renommierte Pianist und MHL-Dozent Catalin Serban am 30. November zwei große Klavierwerke von Beethoven und Brahms vor. Im Vorfeld des Brahms-Festivals 2020, das im Beethoven-Jahr unter dem Motto »Ganz Ohr! [Hören am Beispiel Beethoven]« stehen wird, widmet sich Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger bereits der facettenreichen musikalischen Beziehung zwischen Brahms und seinem bewunderten Vorbild Ludwig van Beethoven.
Beethovens Unzufriedenheit mit den bisherigen eigenen Werken fand ihren unmittelbaren Niederschlag in den beiden Klaviersonaten des Opus 27, die sich durch einen neuen Anspruch an die Gattung auszeichnen. Als »Sonata quasi una fantasia« bezeichnete Beethoven beide Werke folglich im Erstdruck, da er sich vom üblichen Sonatenschema löste und mit einer neuartigen Satzfolge experimentierte. Zu Unrecht steht die Sonate in Es-Dur mit ihrer eher verborgenen Schönheit bis heute im Schatten ihres berühmten Schwesterwerks, der so genannten »Mondscheinsonate«.
Die zweite Klaviersonate op. 2 in fis-Moll war eines der Werke, mit denen der 20-jährige Johannes Brahms Robert und Clara Schumann für sich gewinnen konnte. Anders als die Zählung vermuten lässt, entstand sie noch vor der Klaviersonate Nr. 1 in C-Dur und markiert so Brahms‘ Debut als Komponist. Er widmete sie bei Veröffentlichung »verehrend« Clara Schumann.
Im Anschluss an das Konzert bietet Wolfgang Sandberger eine Führung durch die aktuelle Ausstellung »Auf Bachs Wegen wandeln – Bach und Brahms« an, die parallel zum Konzert geöffnet ist.
Bereits ab 14 Uhr lädt der Wintergarten der Villa Brahms mit Kaffee und hausgemachten Kuchen zum Verweilen ein.
Programm:
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Klaviersonate Nr. 13 Es-Dur op. 27 Nr. 1 (»Sonata quasi una fantasia«)
I. Andante – Allegro – Tempo I
II. Allegro molto vivace – attacca:
III. Adagio con espressione – attacca:
IV. Allegro vivace – Tempo I – Presto
Johannes Brahms (1833–1897)
Klaviersonate Nr. 2 fis-Moll op. 2
I. Allegro non troppo ma energico
II. Andante con espressione
III. Scherzo. Allegro – Trio. Poco più moderato
IV. Finale: Introduzione. Sostenuto – Allegro non troppo e rubato
Mitwirkende:
Catalin Serban Klavier
Prof. Dr. Wolfgang Sandberger Moderation
Weitere Informationen:
Catalin Serban begann seine Musikausbildung im Alter von sechs Jahren am Bukarester Musikgymnasium »George Enescu«. Später studierte er als Stipendiat der Berliner Universität der Künste und der Paul Hindemith-Gesellschaft bei den Professoren Martin Hughes und László Simon sowie an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Konrad Elser.
Bereits zu Beginn seines Klavierstudiums war Catalin Serban mehrfacher erster Preisträger bei Klavierwettbewerben in Rumänien und wurde bei internationalen Wettbewerben wie beim Sennigalia Klavierwettbewerb in Italien oder beim Bremer Klavierwettbewerb ausgezeichnet. In seiner solistischen Laufbahn trat Catalin Serban bisher im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, dem Konzerthaus Berlin, Athäneum und Radio Saal Bukarest und der Bremer Glocke und ist auf vielen Festivals zu erleben.
Passend zu seinem gesanglichen und verinnerlichten Spiel ist Serbans Repertoire geprägt von der Vorliebe für Schubert und Chopin, aber auch für Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Ravel, Rachmaninow und Villa-Lobos.
Catalin Serban ist Klavierdozent an der Hochschule für Musik Hanns Eisler und an der Musikhochschule Lübeck.