Musik im Museum

Bach und Brahms
Samstag, 19.10.2019 | 15:00 Uhr

»Ich bin Bachianer«, so Johannes Brahms ganz selbstbewusst. Am 19. Oktober sind in der Reihe »Musik im Museum« Klavierwerke von Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms zu hören – passend zur aktuellen Ausstellung des Brahms-Instituts, die Brahms‘ vielfältiger Auseinandersetzung mit dem bewunderten Vorbild gewidmet ist.

Jakob Linowitzki studiert Klavier bei Prof. Konrad Elser an der Musikhochschule Lübeck und spielt mit der Chromatische Fantasie und Fuge BWV 903 eines der bekanntesten und erlesensten Solostücke, die Johann Sebastian Bach für Tasteninstrumente geschrieben hat. Das Scherzo op. 4 hingegen ist eines der frühesten Klavierwerke von Johannes Brahms und diente dem noch nicht einmal 20-jährigen Komponisten und Pianisten als ›Visitenkarte‹, mit der er bei einflussreichen Musikern vorstellig wurde. Rodolfo Focarelli, ebenfalls aus der Klasse Elser, stellt dem die Fantasien op. 116 von gegenüber, die zum Spätwerk von Johannes Brahms zählen – für Clara Schumann »eine wahre Quelle von Genuß, Alles, Poesie, Leidenschaft, Schwärmerei, Innigkeit, voll der wunderbarsten Klangeffecte«.

Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger beleuchtet in seiner Moderation die intensive musikalische Beziehung von Brahms zu Johann Sebastian Bach, der im 19. Jahrhundert zur nationalen Identifikationsfigur wurde. Im Anschluss an das Konzert bietet er eine Führung durch die Ausstellung »Auf Bachs Wegen wandeln« an. Zu den kostbarsten Exponaten gehören das Brahms-Autograf der Motette »Es ist das Heil uns kommen her« op. 29 Nr. 1 sowie eigenhändige Kontrapunktstudien des 22-jährigen Brahms aus der Sammlung des Brahms-Instituts. Wertvolle Leihgaben aus dem Bestand des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien ergänzen die Schau. Bereits ab 14 Uhr lädt der Wintergarten der Villa Brahms mit Kaffee und hausgemachten Kuchen zum Verweilen ein.


Programm:

Johann Sebastian Bach (1685–1750)

Chromatische Fantasie und Fuge BWV 903

Johannes Brahms (1833–1897)

Scherzo op. 4

Fantasien op. 116


Mitwirkende:

Rodolfo Focarelli Klavier

Jakob Linowitzki Klavier

Prof. Dr. Wolfgang Sandberger Moderation


Weitere Informationen:

Rodolfo Focarelli wurde in 1992 in Rom geboren. Er begann im Alter von neun Jahren mit dem Klavierunterricht und erhielt 2011 sein Klavierdiplom am Conservatorio di Campobasso. Er gewann zahlreiche Preise sowohl als Solist als auch in Kammermusik-Ensembles. Beim Bundeswettbewerb »Jugend Musiziert« gewann er 2013 in der Kategorie »Klaviertrio« den ersten Preis. Er konzertierte unter anderem in Italien, Schottland, Schweden und Slovenien und debütierte als Solist, begleitet vom »National Company of Ucrain Symphony Orchestra«, mit einer Aufführung des Konzertes op. 23 von Tschaikowsky. Seit 2016 studiert er an der Musikhochschule Lübeck in der Klasse von Prof. Konrad Elser und wurde dort mit dem »Possehl-Musikpreis« und dem »Kiwanis-Preis« ausgezeichnet. Im Sommer 2019 wurde er für die »Mahler-Akademie« in Bozen ausgewählt.

Jakob Linowitzki wurde 1996 in Lübeck geboren und erhielt 2003 seinen ersten Klavierunterricht an der Musikschule der Gemeinnützigen. Es folgten mehrfache Auszeichnungen beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in verschiedenen Kammermusikformationen und als Solist. 2015 begann er das Studium Bachelor of Music an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Konrad Elser. Bereits 2012 gründete er mit den Brüdern Jonathan und Lukas Schwarz das »Lübsche Trio«, das u.a. 2015 im Hauptprogramm des Schleswig-Holstein Musik Festival debütierte. Das Trio ist Stipendiat von »Live Music Now«. Jakob Linowitzki ist neben der solistischen und kammermusikalischen Tätigkeit auch aktiv als Liedbegleiter und Jazz-Pianist und erhielt 2017 beim Possehl-Musikpreis in Lübeck die Auszeichnung als bester Klavierbegleiter.




Jakob Linowitzki, Klavier
© Künstler

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