Brahms-Festival
Standpunkte am Nachmittag Mittwoch, 09.05.2018 | 17:00 Uhr
»Tschaikowsky und Brahms«
Im Rahmen des 27. Brahms-Festivals der Musikhochschule Lübeck, das unter dem Motto »Fremde« steht, nähert sich die Reihe »Standpunkte am Nachmittag« in moderierten kammermusikalischen Konzerten dem vielschichtigen Begriff.
Tschaikowsky und Brahms werden nur selten in einem Atemzug genannt. Und doch gibt es zwischen diesen beiden musikalischen Kontrastfiguren verblüffende Gemeinsamkeiten: Beide sind – zumindest nach westlichem Kalender – an einem 7. Mai geboren, beide waren Mozart- und Schumann-Bewunderer, beide haben ein großes Violinkonzert geschrieben, beide in D-Dur, beide im Jahr 1878. Musikalisch allerdings liegen zwischen den Komponisten Welten, so recht konnte denn auch keiner mit der Musik des anderen etwas anfangen. Brahms hat sich gar nicht zu Tschaikowsky geäußert, Tschaikowsky über die Musik von Brahms nur kritisch. Die Musik des deutschen Kollegen sei von keinem echten Gefühl durchwärmt, sie entbehre jeglicher Poesie – und es fehle vor allem eins: Melodie! Das moderierte Konzert ist den so ›fremden‹ ästhetischen Standpunkten der beiden auf der Spur.
Programm:
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893)
Mai – Weiße Nächte
aus: Jahreszeiten op. 37 bis
Johannes Brahms (1833 – 1997)
Klarinettentrio a-Moll op. 114
- Allegro
- Adagio
- Andantino grazioso
- Allegro
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893)
Souvenir d’un lieu cher op. 42
- Meditation
- Scherzo
- Melodie
Mitwirkende:
Hojun Kang Klavier
Ramona Katzenberger Klarinette
Natalie Hahn Violoncello
Viktor Soos Klavier
Ada Schwengebecher Violine
Prof. Dr. Wolfgang Sandberger Moderation
Weitere Informationen:
Die Cellistin Natalie Hahn wurde 1997 in München geboren. Ihren ersten Cellounterricht erhielt sie im Alter von fünf Jahren. 2013 war sie Jungstudentin an der Hochschule für Musik und Theater München. Seit 2017 studiert Natalie Hahn an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Troels Svane. Sie besuchte bisher Meisterkurse bei Prof. Wen-Sinn Yang, Prof. Alexander Gebert und Prof. Maria Kliegel und nahm an wichtigen Kammermusikkursen wie Mit Musik-Miteinander teil. Auch zum 49. Deutschen Kammermusikkurs Jugend musiziert erhielt sie eine Einladung. Natalie Hahn ist vierfache Bundespreisträgerin von Jugend musiziert, zudem wurde sie in die Stiftungsfamilie der deutschen Stiftung Musikleben aufgenommen. Ihr erstes Solokonzert mit Orchester gab sie 2009 in Italien. Mit der Aufnahme ins Bundesjugendorchester lernte sie auch weltbekannte Dirigenten wie Alexander Shelley, Patrick Lange und Sir Simon Rattle kennen. Mit dem BJO konzertiert sie in China und Rumänien, in der Berliner Philharmonie, dem Konzerthaus Berlin und dem Festspielhaus Baden-Baden.
Ramona Katzenberger, geb. 1996, erhielt ihren ersten Klarinettenunterricht von ihrem Vater, einem Mitglied des Staatsorchester Oldenburg. Im Oktober 2014 nahm sie ihr Studium an der Musikhochschule Lübeck auf, zunächst bei Prof. Reiner Wehle, seit 2015 bei Prof. Sabine Meyer. Seit Oktober studiert sie als Erasmusstudentin bei Prof. Johann Hindler an der Universität für Musik und darstellende Künste Wien. Ramona Katzenberger ist mehrfache Bundespreisträgerin des Wettbewerbs Jugend musiziert und 1. Preisträgerin des Lions-Musikpreises in Leer. Orchestererfahrungen konnte sie im Niedersächsischen Jugendsinfonieorchester, dem Kammersinfonieorchester Oldenburg und dem Landesjugendorchester Bremen sammeln. Als Solistin durfte sie bereits mit dem Schlossorchester Oldenburg und dem Kammersinfonieorchester Oldenburg auftreten. In ihrem Studium hat sie zudem bei vielen Kammermusikprojekten mitgewirkt.
Der 21-jährige Pianist Viktor Soos war ab 2014 Jungstudent an der Musikhochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main in der Klasse von Prof. Oliver Kern. Seit zwei Jahren studiert er an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Konrad Elser. Meisterkurse besuchte er u. a. bei Andrzej Jasinski, Lilya Zilberstein, Jacques Rouvier, Dmitri Alexeev und Eric le Sage. Viktor Soos ist Stipendiat der Stiftung Live Music Now, der Deutschen Stiftung Musikleben und der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 2015 erhielt er den 1. Preis beim internationalen Rotary Klavierwettbewerb in Essen, 2016 folgte der 2. Preis beim Tonali-Wettbewerb in Hamburg. 2017 gewann er der Yamaha Stipendienwettbewerb der YMFE in Rostock sowie den 54. Possehl-Musikpreis. Als Finalist beim Deutschen Musikwettbewerb wurde Viktor Soos in diesem Jahr zudem in die Bundesauswahl junger Künstler aufgenommen. Seine Konzerttätigkeit führte ihn bisher u. a. nach Chile, Finnland, Frankreich, Italien und Tschechien. Er spielte mit Orchestern wie den Lübecker Philharmonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und der Staatskapelle Halle. Hinzu kommen Radioaufnahmen für Deutschlandradio, NDR, MDR, WDR und SWR.