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Brahms-Festival

Einsichten am Nachmittag
Montag, 06.05.2019 | 17:00 Uhr


Brahms I

Vom 4. bis 12. Mai 2019 findet unter dem Motto »Abgründe – Lichtblicke« das 28. Brahms-Festival der Musikhochschule Lübeck statt. Als ein Novum des diesjährigen Festivals steht in der Villa Brahms zu allen drei moderierten Nachmittags-Konzerten ›Brahms pur‹ auf dem Programm. Zur Einstimmung in den Feierabend erklingen in der Reihe »Einsichten am Nachmittag« sämtliche Duo-Sonaten von Johannes Brahms, gespielt von herausragenden Studierenden der MHL. Es moderieren die Doktorandinnen des Brahms-Instituts Sarah Hodgson, Teresa C. Ramming und Lea Kollath.

Der norddeutsche Komponist knüpft mit dem Typus der Sonate als einer der bedeutendsten musikalischen Gattungen an Traditionen des 18. Jahrhunderts an, beschreitet gleichzeitig aber auch neue Wege. Dabei verbindet er auf den ersten Blick unvereinbare Empfindungen und Facetten miteinander: von einer manchmal fast abgründigen Melancholie bis hin zum hoffnungsvollen Lichtblick. Bereits zu Brahms’ Lebzeiten bewegte sich die Sonate im Spannungsfeld zwischen privater Intimität und der Öffentlichkeit des großen Konzertsaals, womit sie wie geschaffen für die einzigartige Atmosphäre der Villa Brahms ist.

Diese ist während des Festivals täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Zu sehen gibt es die aktuelle Schau »Neue Bahnen – Schumann und Brahms«, die anlässlich des 200. Geburtstags von Clara Schumann um einen Schwerpunkt zu der Komponistin, Pianisten und lebenslangen Brahms-Freundin ergänzt wurde. An den drei Konzertnachmittagen Montag, Mittwoch und Freitag lädt zudem ab 16 Uhr der Wintergarten mit Kaffee und Kuchen zum Verweilen ein.

Die Musikhochschule Lübeck veranstaltet seit der Gründung des Brahms-Instituts 1991 jedes Frühjahr ihr weit über die Region ausstrahlendes Festival. Die Konzertprogramme entstehen in engem Austausch zwischen künstlerischer Praxis und Musikforschung unter Projektleitung von Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts an der MHL.

Programm:

Johannes Brahms (1833 – 1897)
Violoncellosonate Nr. 1 e-Moll op. 38

I. Allegro non troppo
II. Allegretto quasi menuetto
III. Allegro
Noelia Balaguer Violoncello
Petar Kostov Klavier

Johannes Brahms (1833 – 1897)
Violinsonate Nr. 1 G-Dur op. 78

I. Vivace ma non troppo
II. Adagio – Più andante – Adagio
III. Allegro molto moderato
Julius Beck Violine
Viktor Soos Klavier

Johannes Brahms (1833 – 1897)
Klarinettensonate Es-Dur op. 120 Nr. 2

I. Allegro amabile
II. Allegro appassionato
III. Andante con moto – Allegro
Anna Paulová Klarinette
Valencia Koean Klavier

Sarah Hodgson Moderation

Weitere Informationen:

Die Cellistin Noelia Balaguer begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von acht Jahren an der Ad Libitum Escuela de Música im spanischen València. 2007 nahm sie ihr Studium am Conservatorio Superior de Música Óscar Esplá in Alicante auf und setzte dies ab 2009 Conservatorio Superior de Música in Aragon fort. Seit dem Sommersemester 2014 gehört sie der Klasse von Prof. Ulf Tischbirek an der MHL an. Weitere musikalische Förderung erhielt sie von den Mitgliedern des Quiroga Quartetts und vielen renommierten Cellisten. Noelia Balaguer ist Mitglied des Master Symphony Orchestras und des Neue-Musik-Ensembles ›Grup Instrumental de València‹. Seit 2005 ist sie beim Atrivm Symphony Orchestra in Ontinyent als Solocellistin und Dozentin tätig. Bei den Symphonikern Hamburg war sie zwei Jahre im Zeitvertrag engagiert. Zudem spielt sie regelmäßig als Aushilfe mit der Hamburger Camerata.

Julius Beck wurde 1992 als Sohn zweier Musiker geboren und erhielt mit fünf Jahren seinen ersten Geigenunterricht. Er studierte an der Hochschule für Musik Nürnberg in der Klasse von Prof. Daniel Gaede und an der MHL bei Prof. Heime Müller. Zahlreiche Meisterkurse bei renommierten Geigern sowie Kammermusikunterricht ergänzen seine Ausbildung. Julius Beck wirkte unter anderem bei Konzerten des ensembleKONTRASTE, der Cappella Aquileia Heidenheim, sowie bei Produktionen des Staatstheaters Nürnberg als Akademist mit. Kammermusikalisch aktiv ist er zusammen mit seinem Bruder Moritz Beck (Gitarre) als Duo. Seit September 2017 ist er festes Mitglied des NDR Elbphilharmonieorchesters. Er ist er u. a. mehrfacher Bundespreisträger sowie Sonderpreisträger für die Interpretation zeitgenössischer Musik bei »Jugend musiziert«, Talentpreisträger des Theatervereins der Stadt Fürth und Stipendiat der Peter-Pirazzi-Stiftung.

Sarah Hodgson, geboren in Dresden, studierte Musikwissenschaft, Slavische Philologie und Theaterwissenschaft in Mainz und Moskau. Ihr Forschungsaufenthalt zur Magisterarbeit über Sergej Prokofievs Feurigen Engel in Moskau wurde durch ein Stipendium der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. gefördert. Nach dem Abschluss des Magisterstudiums wirkte sie als freie Mitarbeiterin am Akademieprojekt Kritische Ausgabe der Werke von Richard Strauss mit. Seit Oktober 2014 arbeitet sie als Doktorandin am Brahms-Institut den Nachlass von Renate Wirth auf und verfasst bei Prof. Dr. Wolfgang Sandberger ihre Dissertation über Julius Stockhausen. Mit Beginn des Jahres 2019 übernahm sie zudem die Geschäftsstelle des Europäischen Hanse-Ensembles.

Petar Kostov studiert Klavier an der Musikhochschule Lübeck in der Klasse von Prof. Konrad Elser. Seinen ersten Klavierunterricht bekam er im Alter von 6 Jahren. 2013 nahm er in Wien ein Studium bei Roland Batik, Jura Margulis und Klaus Sticken auf. Er besuchte zudem Meisterkurse bei Paul Badura-Skoda, Bozhidar Nojev, Alexander Jenner und Boris Berman. Petar Kostov ist mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Klavier- und Kammermusikwettbewerbe, wie z.B. bei den Internationalen Kammermusik Festivals »Allegro Vivo« 2016 sowie bei der Austria-China Youth Competition 2017. Im Rahmen von »Wien Modern 2018« spielte Petar Kostov im Wiener Konzerthaus die Aufführung des Sequenze-Zyklus von Luciano Berio. Sein Debüt mit Orchester gab er 2013 mit dem Orchester der Staatsoper Plovdiv.

Anna Paulová, geboren 1993 in Prag, begann im Alter von 11 Jahren Klarinette zu spielen. 2009 trat sie als Solistin der Prager Kammer-Philharmonie unter Leitung von Leoš Svárovsky auf und begann im selben Jahr ein Studium am Prager Konservatorium bei Prof. Milan Polák und Prof. Ludmila Peterková. Ab 2013 studierte sie an der Akademie der musischen Künste in Prag und gehört nun der Klarinettenklasse von Prof. Sabine Meyer und Prof. Reiner Wehle an der MHL an. Anna Paulová hat seit dem Kindesalter zahlreiche Preise gewonnen, u.a. bei den Wettbewerben »Pro Bohemia«, »Giacomo Mensi«, Yamaha Stipendien Wettbewerb und beim Internationalen Musikwettbewerb Prager Frühling. Als Solistin trat sie zuletzt im Juni 2014 mit der Tschechischen Philharmonie unter Leitung von Jiří Bělohlávek auf. Zahlreiche Meisterkurse bei renommierten Klarinettisten sowie Workshop- und Festivalteilnahmen bereichern ihre Ausbildung.

Pianist Viktor Soos studiert er an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Konrad Elser. Zuvor war er Jungstudent an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt a.M. Meisterkurse besuchte er u. a. bei Andrzej Jasinski, Lilya Zilberstein, Jacques Rouvier, Dmitri Alexeev und Eric le Sage. Viktor Soos ist Stipendiat der Stiftung Live Music Now, der Deutschen Stiftung Musikleben und der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 2015 erhielt er den 1. Preis beim internationalen Rotary Klavierwettbewerb in Essen, 2017 folgten der Yamaha Stipendienwettbewerb sowie der 54. Possehl-Musikpreis. Seine Konzerttätigkeit führte ihn bisher u. a. nach Chile, Finnland, Frankreich, Italien und Tschechien. Er spielte mit Orchestern wie den Lübecker Philharmonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und der Staatskapelle Halle. Hinzu kommen Radioaufnahmen für Deutschlandradio, NDR, MDR, WDR und SWR.




Noelia Balaguer Sanchis, Violoncello und Petar Kostov, Klavier
© Hans-Jürgen Humbert

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