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Upcoming events at the Villa Brahms

Calendar

Tamami Tsuruta, Klavier
© Künstlerin
Samstag, 15.04.2023 | 15:00 Uhr
Musik im Museum
Werke für Klavier
Haydn, Beethoven, Ravel und Debussy

Info

Reizvolle Kontraste zwischen Wiener Klassik und französischem Impressionismus mit Werken von Haydn, Beethoven, Ravel und Debussy: Am 15. April und 15 Uhr spielen Studierende der Klavierklasse von MHL-Professor Florian Uhlig in der Reihe „Musik im Museum“ in der Villa Brahms.

In seiner Klaviersonate Hob. XVI:36, die in der für die damalige Zeit ungewöhnlichen Tonart cis-Moll steht, erreicht Joseph Haydn durch gewagte chromatische Modulationen und starke dynamische Kontraste eine beeindruckende Ausdrucksintensität. Haydn, der sein Publikum gerne überrascht, beschließt das dreisätzige Werk höchst individuell mit einem Menuett.

Auch wenn Variationen im Kopfsatz einer Sonate bereits bei Mozart und Haydn zu finden sind, wirken die fünf Charaktervariationen über ein liedhaftes Andante im Opus 26 von Ludwig van Beethoven doch wie ein ungewöhnliches Experiment: Der Komponist verzichtet auf das entschiedene Auftreten thematischer Gedanken, die Musik entfaltet sich vielmehr lyrisch als farbiger Kosmos.

Eine geradezu sprühende Farbigkeit entwickelt Claude Debussy in seinem Klavierstück L’isle joyeuse, das mit dionysischem Taumel und gleißender Sonnenglut die ekstatische Hochstimmung in einer antiken Traum- und Ideallandschaft beschwört. Diese „Insel der Fröhlichkeit“ wurde wahrscheinlich angeregt durch Watteaus galantes Antiken-Gemälde „Einschiffung nach Kithera“, der mythologischen Insel des Glücks und der sinnlichen Erfüllung.

Zwei faszinierend gegensätzliche Werke beleuchten die schillernde Komponistenpersönlichkeit Maurice Ravels. Während Le tombeau de Couperin (1914-17) mit einer kristallklaren, hart gemeißelten und disziplinierten Musiksprache im Krieg gefallenen Freunden huldigt, ergehen sich die „drei romantischen Dichtungen“ des Gaspard de la nuit in exaltierter Virtuosität. Sie sind 1908 überraschend schnell entstanden: „Beim Gaspard“, so Ravel, „ist es mit dem Teufel zugegangen, kein Wunder, da er ja der Verfasser der Gedichte ist“.

Bereits ab 14 Uhr lädt der Wintergarten der historischen Villa bei Kaffee und Kuchen zur Einstimmung auf den Konzertnachmittag ein.

Tickets gibt es hier online und bei allen Vorverkaufsstellen des Lübeck Ticket.


Programm:

Joseph Haydn (1732 - 1809)

Sonate cis-Moll Hob. XVI:36


Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)

aus: Sonate As-Dur Op.26

I. Andante con variazioni

II. Scherzo. Allegro molto


Claude Debussy (1862 - 1918)

L'isle joyeuse


Maurice Ravel (1875 - 1937)

aus: Le tombeau de Couperin

I. Prélude

Gaspard de la Nuit


Mitwirkende:

Yoichiro Chiba, Rei Naito, Rawiproud Prachyanusorn, Tamami Tsuruta Klavier
Stefan Weymar Moderation


Weitere Informationen:

Rei Naito wurde in Japan geboren. 2020 schloss sie ihr Bachelorstudium im Fach Klavier bei Prof. Thomas Kreuzberger in Wien erfolgreich ab und nahm 2021 ihr Masterstudium in der Klasse von Prof. Dr. Florian Uhlig an der MHL auf. Rei trat bereits mehrfach als Solistin auf, u.a. mit der Baltischen Philharmonie Danzig und dem Soproner Symphonieorchester (Ungarn). Sie ist Preisträgerin zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. So erhielt sie den Prix d’honneur beim Internationalen Leopold Bellan Wettbewerb 2017 und wurde 2020 bei der WPTA International Competion in Finnland sowie beim Prof. Josef Dichler Wettbewerb (1. Preis) ausgezeichnet.

Rawiproud Prachyanusorn, geboren im Juni 2000 in Bangkok (Thailand), fing im Alter von 9 Jahren an, Klavier zu lernen. Prof. Nat Yontararak, ein bekannter thailändischer Pianist, war ihr erster Lehrer. Sie hat viele wichtige Konzerte mitgestaltet z.B. 150th years of Thai-Austria friendship celebration concert oder 160th years of Thai-German relation celebration concert. Rawiproud hat bereits an vielen Klavier-Meisterkursen teilgenommen und mit Professoren aus Deutschland, Österreich, England, Italien, Polen usw. gearbeitet. Dazu gehören: Philip Fowke, Grigory Gruzman, Rolf-Dieter Arens und Giuseppe Andaloro. Seit 2020 studiert an der Musikhochschule Lübeck in der Klasse von Prof. Dr. Florian Uhlig.

Tamami Tsuruta wurde 2020 in Japan geboren. Sie erhielt Musikunterreicht an der Hyogo Prefectural Senior High School. Von 2019 bis 2020 absolvierte sie ein internationales Studienjahr am Hamburger Konservatorium in der Klasse von Stefan Matthewes und schloss hier ein weiteres Jahr im Bachelorstudiengang Musik an. Im Oktober 2021 wechselte sie an die Musikhochschule Lübeck in die Klasse von Prof. Dr. Florian Uhlig. Meisterkurse besuchte sie u.a. Prof. Boris Bekhterev.


Duo Oskar: Elias Opferkuch und Susanna De Secondi, Klavier
© Maximilian Busch
Montag, 08.05.2023 | 17:00 Uhr
Brahms-Festival
Im Duett: Brahms und Schubert

Info

Das 31. Brahms-Festival der Musikhochschule Lübeck ist im Mai 2023 musikalischen Dialogen auf der Spur. Sämtliche Duette von Johannes Brahms werden von Studierenden der MHL in der Villa Brahms präsentiert. Sie treffen in drei moderierten Nachmittagskonzerten auf Werke von Schubert, Reger und Ligeti, so dass auch ein Dialog zwischen den Komponisten, den Zeiten – und nicht zuletzt den Zeilen – entsteht.

»Der wahre Nachfolger Beethovens ist nicht Mendelssohn (…), auch nicht Schumann, sondern Schubert. Es ist unglaublich, was für Musik in dessen Liedern steckt«, so äußert sich Brahms im Dialog mit Geheimrat Wendt in Thun. Vor allem die Gesangskompositionen des großen Wiener »Liederfürsten« Franz Schubert haben Brahms geprägt und zeitlebens inspiriert. Unter dem diesjährigen Festival-Motto »Dialoge« begegnen sich im ersten der drei Villa-Konzerte Johannes Brahms und Franz Schubert aber quasi in vertauschten Rollen: So erzählt uns der junge Brahms in seinen ersten Drei Duetten für Sopran und Alt mit Klavier op. 20 (1858 / 1860) von der Liebe, die allen Widerständen und Hindernissen trotzt. Die Antwort Schuberts erfolgt sodann in rein pianistischer Weise. In dem vierhändigen Divertissement à la hongroise g-Moll D 818 treten nicht zwei menschliche Stimmen in Dialog, sondern zwei Musizierende an einem Instrument. In Brahms’ Fünf Duetten für Sopran und Alt mit Klavier op. 66 finden wir schließlich einen regelkonformen Dialog. Die Nummer 4, »Jägerlied«, ist ein auskomponiertes Zwiegespräch zwischen Fragesteller und Jäger, Sopran und Alt, Dur und Moll – und zwischen Neugierde und Resignation.

Parallel zum Konzert ist die Ausstellung »Johannes-Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?« geöffnet. Bei Kaffee und Kuchen lädt der historische Wintergarten der Villa Brahms bereits ab 16 Uhr zum Verweilen ein.


Programm:

Johannes Brahms (1833 – 1897)

Drei Duette für Sopran und Alt mit Klavier op. 20

I. »Weg der Liebe I«

II. »Weg der Liebe II«

III. »Die Meere«

Merle Gross Sopran

Sophie Kampa Alt

Moritz Heinrich Klavier


Franz Schubert (1797 – 1828)

Divertissement à la hongroise g-Moll D 818

I. Andante

II. Marcia: Andante con moto

III. Allegretto

Susanna De Secondi, Elias Opferkuch Klavier


Johannes Brahms (1833 – 1897)

Fünf Duette für Sopran und Alt mit Klavier op. 66

I. »Klänge I«

Ann Kathrin Strauch Sopran

Sophie Kampa Alt

Ayaka Shimizu Klavier

III. »Am Strande«

Pauline Kringel Sopran

Johanna Thomsen Alt

Ayaka Shimizu Klavier

II. »Klänge II«

Ann Kathrin Strauch Sopran

Sophie Kampa Alt

Ayaka Shimizu Klavier

IV. »Jägerlied«

Pauline Kringel Sopran

Johanna Thomsen Alt

Ayaka Shimizu Klavier

V. »Hüt du dich!«

Ann Kathrin Strauch Sopran

Sophie Kampa Alt

Ayaka Shimizu Klavier


Mitwirkende:

Merle Gross, Pauline Kringel, Ann Kathrin Strauch Sopran,

Sophie Kampa, Johanna Thomsen Alt,

Susanna De Secondi, Moritz Heinrich, Elias Opferkuch, Ayaka Shimizu Klavier

Teresa C. Ramming Moderation


Weitere Informationen:

Die Sopranistin Pauline Kringel wurde in Konstanz geboren. Sie wuchs in einer Kieler Musikerfamilie auf und hat schon in jungen Jahren am Theater Kiel und der dortigen Chorakademie viele Erfahrungen gesammelt. Sowohl als Chormitglied als auch solistisch wirkte sie dort in vielen Konzerten und Opern mit, u.a. als Koryphäe in La Muette de Portici oder als Titelrolle Henrietta in der Jugendoper Henrietta und die Feuerfee. 2013 begann sie ihre Gesangsausbildung bei Kammersängerin Heike Wittlieb und studiert seit 2019 an der Musikhochschule Lübeck bei Isabel Schaarschmidt. 2021 war sie an der MHL als Papagena in Mozarts Zauberflöte zu hören, im vergangenen Jahr verkörperte sie die Rolle der Polissena in Händels Radamisto. Im Frühjahr 2023 stand sie als Parasha in Mavra von Igor Stravinsky auf der Bühne.

Das oskar duo – Susanna De Secondi und Elias Opferkuch – verbindet seit vielen Jahren eine enge Freundschaft. Nachdem ihre gemeinsame musikalische Ausbildung sie bereits in früher Jugend zusammenschweißte, studieren beide nun in Lübeck bei Prof. Konrad Elser ihren Klavier Solo Master. Im Sommer letzten Jahres gründeten sie ihr Klavierduo und nahmen seither an Meisterkursen bei Hans-Peter und Volker Stenzl, dem Duo d’Accord sowie Begoña Uriarte teil. Bereits im November gewannen sie den 3. Preis beim renommierten Possehl- Wettbewerb und wurden zuletzt beim »Concorso Musicale Internazionale Città di Alessandria« mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

Ayaka Shimizu wurde 1994 in Takasaki / Japan geboren. Bereits im Alter von vier Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht und spielte mit 14 Jahren ihren ersten Solo-Abend. 2013 begann Ayaka Shimizu ihr Studium im Jahr 2013 in den Fächern Klavier und Cembalo an der Toho-Gakuen-Hochschule für Musik in Tokyo. Ihren Abschluss machte sie dort im Jahr 2017 und wechselte zum Sommersemester 2019 an der Hochschule für Musik in Detmold, wo sie in der Klasse von Prof. Jacob Leuschner im Juli 2021 ihr Masterstudium beendete. Seit Oktober 2021 setzt sie ihr Studium an der Musikhochschule Lübeck fort, um den Master im Fach Korrepetition in der Klasse von Christian Ruvolo zu erwerben. Im November 2021 erhielt sie den 4. Platz beim Medenus Klavier Festival in Köln. Seit 2022 ist sie Stipendiatin von Yehudi Menuhin Live Music Now, der Possehl-Stiftung Lübeck und der Förderergesellschaft der Musikhochschule Lübeck.

Die Sopranistin und Komponistin Ann-Kathrin Strauch wurde 1996 in Schwalmstadt geboren. Nach einem Studium der Musikwissenschaft und Philosophie in Leipzig, führte sie ihr Weg nach Lübeck und zum Studium des klassischen Gesangs bei Birgit Calm. Sie ist Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes Hamburg und erweitert ihre gesangliche Ausbildung in Meisterkursen u.a. bei Juliane Banse und Klaus Florian Vogt.

Die Mezzosopranistin Johanna Thomsen wurde 2000 in Berlin geboren. Seit 2020 studiert sie klassischen Gesang bei Prof. Manuela Uhl an der Musikhochschule Lübeck. In Opernproduktionen der MHL war sie seither als 3. Dame und 3. Knaben in Mozarts Zauberflöte, Zenobia in Händels Radamisto und als Mutter in Strawinskys Mavra zu hören. Zuletzt sang sie die Alt- und Chorpartie der h-moll-Messe von Bach in Hamburg. Sie nahm an Meisterkursen von Thomas Seyboldt, Ulf Bästlein, sowie Christoph Prégardien und Brigitte Fassbaender teil.

Die Moderatorin des heutigen Nachmittags, Teresa Cäcilia Ramming, hat an der Universität Zürich Musikwissenschaft, Deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Ihre interdisziplinäre Masterarbeit Die Musik in Simone de’ Prodenzanis »Il Saporetto« wurde mit dem Semesterpreis der Universität Zürich ausgezeichnet. Von 2018 bis 2021 war sie im Rahmen des »Lübecker Modells« des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) Volontärin am Brahms-Institut, wo sie u. a. die Ausstellung »a BRIEF history« gemeinsam mit Prof. Dr. Wolfgang Sandberger kuratierte. Sie promoviert bei Professor Sandberger über Max Kalbecks Monumentalbiografie Johannes Brahms. Seit August 2022 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für das vom Land Schleswig-Holstein sowie der Possehl-Stiftung finanzierten Großprojekt »Brahms-Portal« tätig. Sie schreibt Konzertprogrammtexte für mehrere Kultureinrichtungen und Festivals.

Henrika Graßau, Violoncello
© Künstlerin
Mittwoch, 10.05.2023 | 17:00 Uhr
Brahms-Festival
Im Duett: Brahms und Reger

Info

Das 31. Brahms-Festival der Musikhochschule Lübeck ist im Mai 2023 musikalischen Dialogen auf der Spur. Sämtliche Duette von Johannes Brahms werden von Studierenden der MHL in der Villa Brahms präsentiert. Sie treffen in drei moderierten Nachmittagskonzerten auf Werke von Schubert, Reger und Ligeti, so dass auch ein Dialog zwischen den Komponisten, den Zeiten – und nicht zuletzt den Zeilen – entsteht.

Unter dem Motto »Im Duett« steht auch das Konzert am Mittwoch, 10. Mai 2023 um 17 Uhr in der Villa Brahms. Mit den Vier Duetten für Alt und Bariton mit Klavier op. 28 präsentiert Brahms unterschiedliche Möglichkeiten der musikalischen Umsetzung des Dialog-Liedes. In den Vier Duetten für Sopran und Alt mit Klavier op. 61 hingegen erklingen beide Stimmen meist simultan. Der Brahms-Biograf Max Kalbeck stellte die besondere Qualität der Nr. 3 aus dieser Sammlung, »Phänomen«, heraus, und merkt an: »Das Befremden [über die Wahl des Textes von Goethe] geht in frohe Überraschung und helles Entzücken über, wenn wir den Doppelregenbogen gewahren, den die Musik auf die graue Regenwand des Dichters hingezaubert hat«.

Im Dialog zu Brahms‘ Duetten steht die vierte Sonate für Violoncello und Klavier a-Moll op. 116 von Max Reger. Das Werk zählt seinerzeit in Arnold Schönbergs Wiener »Verein für musikalische Privataufführungen« zu den meistgespielten Stücken und rechnet zur musikalischen Avantgarde. Reger selbst war die Sonate ein »Herzblutwerk«, in das er seine Hoffnungen legte und meinte, sie »verspricht, ein artiges, lebensfähiges Kind zu werden«. Zum 150. Geburtstag Max Regers stehen im Brahms-Festival viele Werke des Komponisten auf dem Programm, der Brahms sein Leben lang verehrte.

Parallel zum Konzert ist die Ausstellung »Johannes-Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?« geöffnet. Bei Kaffee und Kuchen lädt der historische Wintergarten der Villa Brahms bereits ab 16 Uhr zum Verweilen ein.


Programm:

Johannes Brahms (1833 – 1897)

Vier Duette für Alt und Bariton mit Klavier op. 28

I. Die Nonne und der Ritter

II. Vor der Tür

III. Es rauschet das Wasser

IV. Der Jäger und sein Liebchen

Kolja Martens Bariton

Iryna Kibartaite Mezzosopran

Carlos Bujosa Salazar Klavier


Max Reger (1873 – 1916)

Violoncellosonate a-Moll op. 116

I. Allegro moderato

II. Presto

III. Largo

IV. Allegretto con grazia

Henrika Graßau Violoncello

Mikkel Møller Sørensen Klavier


Johannes Brahms (1833 – 1897)

Vier Duette für Sopran und Alt mit Klavier op. 61

I. Wir Schwestern

II. Klosterfräulein

Natalie Helgert Sopran

Aisha Otto Alt

Sophia Semenina Klavier

III. Phänomen

Pauline Kringel Sopran

Johanna Thomsen Alt

Sophia Semenina Klavier

IV. Die Boten der Liebe

Natalie Helgert Sopran

Aisha Otto Alt

Sophia Semenina Klavier


Mitwirkende:

Natalie Helgert, Pauline Kringel, Sopran

Iryna Kibartaite Mezzosopran

Aisha Otto, Johanna Thomsen Alt

Kolja Martens Bariton

Henrika Graßau Violoncello

Carlos Bujosa Salazar, Mikkel Møller Sørensen, Sofia Semenina Klavier

Dr. Fabian Bergener Moderation


Weitere Informationen:

Pianist Carlos Bujosa unternahm schon im Alter von 9 Jahren seine erste Konzerttournee und gab als 15-Jähriger sein Debüt mit Orchester. Bis heute hat er zahlreiche internationale Wettbewerbe in Spanien und im Ausland gewonnen. Er wurde am Conservatori del Liceu in Barcelona bei Professor Alba Ventura und Maestro Stanislav Pochekin ausgebildet und genoss während dieser Zeit ein Vollstipendium der Ferrer-Salat Music Foundation. Derzeit absolviert er sein Masterstudium an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Konstanze Eickhorst. Im Rahmen mehrerer Festivals in Spanien, Frankreich, Italien, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Polen, Norwegen und Israel besuchte er Meisterkurse von Professores wie Dmitri Bashkirov, Paul Badura-Skoda, Boris Berman, Lilya Zilberstein, Claudio Martínez-Mehner.

Die Sopranistin Pauline Kringel wurde in Konstanz geboren. Sie wuchs in einer Kieler Musikerfamilie auf und hat schon in jungen Jahren am Theater Kiel und der dortigen Chorakademie viele Erfahrungen gesammelt. Sowohl als Chormitglied als auch solistisch wirkte sie dort in vielen Konzerten und Opern mit, u.a. als Koryphäe in La Muette de Portici oder als Titelrolle Henrietta in der Jugendoper Henrietta und die Feuerfee. 2013 begann sie ihre Gesangsausbildung bei Kammersängerin Heike Wittlieb und studiert seit 2019 an der Musikhochschule Lübeck bei Isabel Schaarschmidt. 2021 war sie an der MHL als Papagena in Mozarts Zauberflöte zu hören, im vergangenen Jahr verkörperte sie die Rolle der Polissena in Händels Radamisto. Im Frühjahr 2023 stand sie als Parasha in Mavra von Igor Stravinsky auf der Bühne.

Die Mezzosopranistin Aisha Otto wurde in Berlin geboren und wuchs dort in einer Musikerfamilie auf. Mit fünf Jahren erhielt sie erstmals Cellounterricht und stand mit ihren Eltern seitdem auf zahlreichen Bühnen. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr nimmt sie zudem Gesangsunterricht. Nach dem Abitur war sie Stipendiatin der SVA Berlin-Neukölln und arbeitete u. a. mit Juliane Gabriel, die sie bis zum Studium begleitete. Aktuell studiert sie an der Musikhochschule Lübeck in der Gesangsklasse von Prof. Manuela Uhl.

Sofia Semenina ist Konzertpianistin, Kammermusikerin, Liedbegleiterin und Klavierlehrerin. Sie studierte in St. Petersburg bei Prof. Oleg Malov und absolvierte 2021 das N. A. Rimsky-Korsakov Konservatorium. Im 2021 wechselte Sofia nach Lübeck, um bei Prof. Konstanze Eickhorst ihr Masterstudium zu absolvieren. Sie tritt regelmäßig bei Konzerten und Wettbewerben mit Klavier-, Kammer- und Vokalmusik auf: in Deutschland, Polen, Tschechien, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Griechenland, Russland, der Ukraine und der Schweiz. Das Konzertrepertoire von Sofia umfasst ein breites Spektrum der europäischen und russischen Musik verschiedener Epochen, vom Barock bis zur Moderne. Sofia hatte Klavierunterricht bei Prof. Willem Brons, Wolfgang Manz, Grigory Guzman, Jacob Leuschner, Inge Rosar, Kirill Monorosi, Roman Zaslavsky, Johannes Marian, Jura Margulis, Evgueni Sinaiski und besuchte die Internationale Sommerakademie für junge Künstler sowie die Sommerakademie der K. Penderecki Akademie in Kraków. Sie wird von der Ad Infinitum Foundation, DAAD und Live Music Now e.V. gefördert.

Der Pianist Mikkel Møller Sørensen wurde bei Prof. Konrad Elser an der Musikhochschule Lübeck, bei Prof. Beatrice Berthold an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und bei Prof. John Damgaard an der Royal Academy of Music, Aarhus (Dänemark) ausgebildet. Seinen frühesten Klavierunterricht erhielt er in Dänemark, zuerst bei Olav Pedersen in Bjerringbro und danach bei Klaus Andersen an der privaten Klavierschule »Gradus« in Aarhus. Er hat erste Preise bei mehreren dänischen Klavierwettbewerben und dem internationalen Klavierwettbewerb »Music without Limits« in Litauen erworben und ist als Solist u.a. mit dem Symphonieorchester des dänischen Rundfunks und dem Aarhus Symphonieorchester aufgetreten. Während seines Studiums war er Stipendiat mehrerer dänischer Stiftungen, u. a. Jacob Gades Legat, Augustinusfonden, Nationalbankens Jubilæumsfond af 1968 und Solistforeningen af 1921, sowie von Yehudi Menuhin Live Music Now. Seit 2016 erfüllt er einen Lehrauftrag für Klavierbegleitung an der Musikhochschule Lübeck.

Die Mezzosopranistin Johanna Thomsen wurde 2000 in Berlin geboren. Seit 2020 studiert sie klassischen Gesang bei Prof. Manuela Uhl an der Musikhochschule Lübeck. In Opernproduktionen der MHL war sie seither als 3. Dame und 3. Knaben in Mozarts Zauberflöte, Zenobia in Händels Radamisto und als Mutter in Strawinskys Mavra zu hören. Zuletzt sang sie die Alt- und Chorpartie der h-moll-Messe von Bach in Hamburg. Sie nahm an Meisterkursen von Thomas Seyboldt, Ulf Bästlein, sowie Christoph Prégardien und Brigitte Fassbaender teil.

Dr. Fabian Bergener moderiert den heutigen Konzertnachmittag. Der geborene Lübecker studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Anglistik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und wurde 2010 mit einer Arbeit über »Die Ouvertüren Robert Schumanns« promoviert. Von 2006 bis 2012 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck beschäftigt und während dieser Zeit unter anderem am Aufbau des Brahms-Briefwechsel-Verzeichnisses (BBV) beteiligt. Von 2012 bis 2014 absolvierte er ein Bibliotheksreferendariat an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und der Bibliotheksakademie Bayern an der Bayerischen Staatsbibliothek. Ab 2014 nahm er am Brahms-Institut die Erschließung der (Teil-) Nachlässe von Theodor Kirchner und Joseph Joachim zum Zweck der digitalen Präsentation vor. Es folgte der Aufbau einer digitalen Bestandsdatenbank für die Sammlungen des Brahms-Instituts. Aktuell ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für das vom Land Schleswig-Holstein sowie der Possehl-Stiftung finanzierte Großprojekt »Brahms-Portal« zuständig.


Johanna Thomsen, Alt
© Künstlerin
Freitag, 12.05.2023 | 17:00 Uhr
Brahms-Festival
Im Duett: Brahms und Ligeti

Info

Das 31. Brahms-Festival der Musikhochschule Lübeck ist im Mai 2023 musikalischen Dialogen auf der Spur. Sämtliche Duette von Johannes Brahms werden von Studierenden der MHL in der Villa Brahms präsentiert. Sie treffen in drei moderierten Nachmittagskonzerten auf Werke von Schubert, Reger und Ligeti, so dass auch ein Dialog zwischen den Komponisten, den Zeiten – und nicht zuletzt den Zeilen – entsteht. Das dritte Programm treibt dabei das Konzept des Dialoges in jedem musikalisch denkbaren Sinne auf die Spitze:

Die Gegenüberstellung von Brahms-Liedern und Ligetis Bläser-Bagatellen erstaunt auf den ersten Blick. Abgesehen von seinem Horntrio von 1983, dessen Besetzung derjenigen des Brahms’schen Schwesterwerks entspricht und das explizit als »Hommage à Brahms« ausgewiesen ist, hatte Ligeti, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, ein eher distanziertes Verhältnis zu Brahms. Auf einer tieferen Ebene bestehen aber subtile Verbindungen zwischen den Werken: Sind die Balladen und Romanzen op. 75 von Brahms genuine Dialoge zwischen zwei Personen – Mutter und Sohn, Mutter und Tochter, Mädchen und Liebhaber –, so finden sich solche ›Rollenbezeichnungen‹ auch in den Romanzen und Liedern op. 84. Doch die Lieder von Brahms zeichnen sich auch gerade dadurch aus, dass sie auch als rein musikalische Gebilde einen Anspruch als individuelle Kunstwerke erheben – ein Dialog quasi zwischen Singstimme(n) und Klavier. Ligetis Bagatellen wiederum könnte man in Anlehnung an Goethe attestieren, sie seien ›Unterhaltungen zwischen fünf vernünftigen Leuten‹. Brahms wie Ligeti begeben sich in den ausgewählten Werken aber auch in einen Dialog mit sich selbst. Bekanntlich hat Brahms bei der Zusammenstellung seiner Lied-Opera nämlich immer wieder auf früher entstandene Werke zurückgegriffen und so sein beeindruckendes Liedschaffen einer Revision unterzogen. Ligetis Bagatellen sind Instrumentierungen von sechs Sätzen aus seiner Musica ricercata für Klavier, jener Komposition, mit der er sich systematisch die ganze Skala der Chromatik erschlossen hat. In der Fassung für Bläserquintett sie zu einem eigenen Zyklus, teils melancholisch, teils keck, teils geradezu jazzig.

Parallel zum Konzert ist die Ausstellung »Johannes-Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?« geöffnet. Bei Kaffee und Kuchen lädt der historische Wintergarten der Villa Brahms bereits ab 16 Uhr zum Verweilen ein.


Programm:

Johannes Brahms (1833 – 1897)

Fünf Romanzen und Lieder für eine oder zwei Singstimmen und Klavier op. 84

I. Sommerabend

Johanna Thomsen Mezzosopran

Flavia Striquer Lima Sopran

Rodolfo Focarelli Klavier

II. Der Kranz

Johanna Thomsen Mezzosopran

Elizaveta Rumiantseva Sopran

Rodolfo Focarelli Klavier

III. In den Beeren

Monica Mhangwana Sopran

Aisha Otto Alt

Rodolfo Focarelli Klavier

IV. Vergebliches Ständchen

David Heimbucher Tenor

Hannah Gabor Sopran

Rodolfo Focarelli Klavier

V. Spannung

David Heimbucher Tenor

Flavia Striquer Lima Sopran

Rodolfo Focarelli Klavier


aus: Sechs Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 3

I. Liebestreu

Johanna Thomsen Mezzosopran

Elizaveta Rumiantseva Sopran

Selma Schiller Klavier


aus: 28 deutsche Volkslieder für eine Singstimme mit Klavier WoO 32

XX. Der Tochter Wunsch

Aisha Otto Alt

Hannah Gabor Sopran

Rodolfo Focarelli Klavier


aus: 49 deutsche Volkslieder für eine Singstimme mit Klavierbegleitung WoO 33

XV. Schwesterlein

Aisha Otto Alt

Flavia Striquer Lima Sopran

Rodolfo Focarelli Klavier


György Ligeti (1923 – 2006)

Sechs Bagatellen für Bläserquintett

I. Allegro con spirito

II. Rubato – Lamentoso

III. Allegro grazioso

IV. Presto ruvido

V. Adagio: Mesto (Béla Bartók in memoriam)

VI. Molto vivace – Capriccioso

Alisa von Rhoden Flöte

Ding Zhang Oboe

Anaëlle M’Barek Klarinette

Beatriz Castro Ferreira Fagott

Carlota Vallejo Sanchez Horn


Johannes Brahms (1833 – 1897)

Balladen und Romanzen für zwei Singstimmen und Klavier op. 75

I. Edward

Johanna Thomsen Alt

Wonjun Kim Tenor

Selma Schiller Klavier

II. Guter Rat

Aisha Otto Alt

Hannah Gabor Sopran

Selma Schiller Klavier

III. So laß uns wandern!

Elizaveta Rumiantseva Sopran

David Heimbucher Tenor

Selma Schiller Klavier

IV. Walpurgisnacht

Monica Mhangwana Sopran

Flavia Striquer Lima Sopran

Selma Schiller Klavier


Mitwirkende:

Hannah Gabor, Monica Mhangwana, Elizaveta Rumiantseva, Flavia Striquer Lima, Sopran

Johanna Thomsen Mezzosopran / Alt

Aisha Otto Alt

David Heimbucher, Wonjun Kim Tenor

Alisa von Rhoden Flöte

Ding Zhang Oboe

Anaëlle M‘Barek Klarinette

Beatriz Castro Ferreira Fagott

Carlota Vallejo Sanchez Horn

Rodolfo Focarelli, Selma Schiller Klavier

Christoph J. Arta Moderation


Weitere Informationen:

Die Mezzosopranistin Aisha Otto wurde in Berlin geboren und wuchs dort in einer Musikerfamilie auf. Mit fünf Jahren erhielt sie erstmals Cellounterricht und stand mit ihren Eltern seitdem auf zahlreichen Bühnen. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr nimmt sie zudem Gesangsunterricht. Nach dem Abitur war sie Stipendiatin der SVA Berlin-Neukölln und arbeitete u. a. mit Juliane Gabriel, die sie bis zum Studium begleitete. Aktuell studiert sie an der Musikhochschule Lübeck in der Gesangsklasse von Prof. Manuela Uhl.

Die Mezzosopranistin Johanna Thomsen wurde 2000 in Berlin geboren. Seit 2020 studiert sie klassischen Gesang bei Prof. Manuela Uhl an der Musikhochschule Lübeck. In Opernproduktionen der MHL war sie seither als 3. Dame und 3. Knaben in Mozarts Zauberflöte, Zenobia in Händels Radamisto und als Mutter in Strawinskys Mavra zu hören. Zuletzt sang sie die Alt- und Chorpartie der h-moll-Messe von Bach in Hamburg. Sie nahm an Meisterkursen von Thomas Seyboldt, Ulf Bästlein, sowie Christoph Prégardien und Brigitte Fassbaender teil.

Carlota Vallejo Sánchez studiert seit September 2021 in der Hornklasse von Professor Adrian Diaz Martinez an der Musikhochschule Lübeck. Zuvor besuchte sie die Konversatorien »Joachín Turina« und „Padre Antonio Soler« und war Akademistin im #AulaOCRTVE-Projekt des Radio Orchesters Madrid. Sie sammelte Orchestererfahrung im Jugendorchester Madrid, im NDR Elbphilharmonie Orchester, im Spanischen Jugendorechster und im Rahmen des Classical Beat Festivals. Sie ist Preisträgerin der International Horn Competition in Zaragoza und Madrid und Stipendiatin der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und der Ad Infinitum Foundation.

Alisa von Rohden begann im Alter von 9 Jahren mit dem Querflötenspiel und erhielt Unterricht bei Renate Ruge, Julia Krienke und Mihaela Goldfeld. 2019 begann sie zunächst ein Jungstudium und ab 2020 ein Bachelorstudium bei Prof. Angela Firkins an der Musikhochschule Lübeck. Weitere musikalische Erfahrungen und Impulse sammelte Alisa in verschiedenen Jugendorchestern, Kammermusikkursen und Meisterkursen. Alisa ist mehrfache Bundespreisträgerin des Wettbewerbs »Jugend Musiziert« und Preisträgerin des »Lions Musikpreis«. Sie ist Stipendiatin des Evangelischen Studienwerks »Villigst« und mit ihrem Bläserquintett Stipendiatin bei »Live Music Now Lübeck«.

Ding Zhang wurde 2002 in Beijing / China geboren und spielt seit dem 7. Lebensjahr Oboe. 2019 zog er nach Deutschland, um Unterricht bei Sabine Kaselow (am Bach-Gymnasium Berlin) und bei Yupei Wang zu nehmen. Seit dem Sommersemester 2020 studiert Ding Zhang bei Prof. Diethelm Jonas an der Musikhochschule Lübeck. Meisterkurse besuchte er u. a. bei Prof. Jean-Louis Capezzali und Prof. Nick Deutsch.

Der Moderator des Konzert-Nachmittags, Christoph Jannis Arta, hat Musikwissenschaft und Englische Sprachwissenschaft an der Universität Zürich studiert. Seine Seminararbeit »Die Orgel in der Lüneburger Johanniskirche im Kontext hansischer Strukturen« wurde 2019 mit einem Semesterpreis der Universität Zürich ausgezeichnet. Von 2018 bis 2020 war er als Hospitant Dramaturgie bei der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, Ende 2020 außerdem als studentische Hilfskraft zur Erschließung des Gottfried-Wagner-Archivs in der Musikabteilung der Zentralbibliothek Zürich tätig. Seit Januar 2021 ist Christoph Arta im Rahmen des »Lübecker Modells« des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung (ZKFL) Volontär am Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck und promoviert bei Prof. Dr. Wolfgang Sandberger über Joseph Joachim.


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