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Johannes Brahms – Ikone
der bürgerlichen Lebenswelt?

Ausstellung vom 28. Januar bis 16. Dezember 2023

Johannes Brahms (1833–1897) ist bis heute eine Galionsfigur der bürgerlichen Musikkultur. Doch wie bürgerlich ist der in Hamburg geborene Komponist wirklich? Das Brahms-Institut an der MHL geht in seiner Schau »Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?« dieser Frage nach. Dabei gibt die Ausstellung Einblicke in das bürgerliche Musikleben seiner Zeit, ohne das die Musik von Brahms kaum vorstellbar ist. Mit seinen Sinfonien und großformatigen Chorwerken, seinen intimen Liedern und Kammermusikwerken repräsentiert der Wahl-Wiener sowohl die öffentlichen Musikfeste als auch den privaten Salon. Beides sind bürgerliche Gegenwelten zum Arbeitsalltag.

Mit seiner Selbstinszenierung steuert Brahms auch die öffentliche Wahrnehmung: Fotografien, Zeichnungen und Büsten spiegeln den bürgerlichen Habitus, oft mit Rauschebart, Zigarre und Schleife. Auch sein Wiener Musikzimmer, in das die Ausstellung blicken lässt, ist typisch für ein Interieur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. An den Wänden: eine Kopie der Sixtinischen Madonna ebenso wie Bismarck im preisenden Lorbeerkranz und Portraits der verehrten Musiker. Die Schau thematisiert schließlich aber auch die Brüche dieser Lebenswelt. So ist Brahms – untypisch für bürgerliche Biografien – zeitlebens unverheiratet. Stattdessen pflegt er einen Freundeskreis, der in jungen Jahren Züge eines schwärmerisch-romantischen Freundschaftsbundes trägt. Zentrales Medium der Kommunikation ist damals der Brief. Eindrucksvolle Exponate spiegeln die Briefkultur des 19. Jahrhunderts.

Die Ausstellung ist eine Überarbeitung der zuletzt vor 15 Jahren gezeigten Schau mit gleichnamigem Titel. Zur Eröffnung am 28. Januar findet um 15 Uhr ein Konzert der Reihe »Musik im Museum« statt. Pianistin Violetta Khachikyan spielt Werke von Brahms, Hensel, Liszt und Mendelssohn Bartholdy. Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger moderiert das Konzert und führt anschließend durch das Museum.

»Johannes Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?« ist bis einschließlich 16. Dezember 2023 jeweils mittwochs und samstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Führungen und Sondertermine sind auf Anfrage möglich.

Sie erreichen die Villa Brahms mit den Buslinien 8, 15, 31 und 32 an der Haltestelle Adolfstraße (ca. 2 Minuten Fußweg) sowie allen Buslinien, die den Gustav-Radbruch-Platz anfahren (ca. 7 Minuten Fußweg). Parkplätze sind in der direkten Umgebung der Villa vorhanden. Die Veranstaltungs- und Museumsräumlichkeiten sind barrierefrei zugänglich.

Der Katalog zur Schau von 2008 ist im Verlag et+k erschienen und kann online, im Buchhandel oder zu den Öffnungszeiten im Institut erworben werden.



Galerie
Titel:
Johannes Brahms – Ikone
der bürgerlichen Lebenswelt?

Ausstellung vom 28. Januar bis 16. Dezember 2023

Öffnungszeiten:
Mi und Sa 14 bis 18 Uhr
Während des Brahms-Festivals (6.-14.5.): TÄGLICH geöffnet 14 bis 18 Uhr

Erste Eröffnung:
28.01.2023

Konzeption:
Prof. Dr. Wolfgang Sandberger,
Stefan Weymar M.A.


Der Katalog ist erhältlich bei:
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